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Süßstoffe eine gesunde Art zu Süßen?
Süßstoffe sind heut zu Tage ein Musthave, wenn es um kalorienarme Varianten geht. Schließlich ist Zucker kalorienreich und nicht gut für Deinen Körper, so die meisten Aussagen, welche im Grunde genommen stimmen, aber…
Hättest Du mich noch vor einem Jahr zu diesem Thema gefragt, wäre meine Antwort sehr ähnlich ausgefallen. Schließlich lassen Süßstoffe Deinen Blutzuckerspiegel nicht ansteigen, da sie nicht vom Darm aufgenommen werden und eine gute Möglichkeit sind, um sich trotz einer „Diät“ süß zu ernähren zu können und Speisen aufzuwerten. Manche Firmen werben regelrecht mit „Antiheißhunger“ Produkten, die voll mit Süßstoffen sind und beim Abnehmen helfen sollen. Natürlich sind viele Firmen, generell die Marketingwelt mit auf den „Fitnesszug“ aufgesprungen, daher gibt es nun Proteinpudding, Proteinmüsli, Proteinaufstriche usw. Alle sind mit Süßstoffen versetzt und geben Dir das Gefühl, Dich „gesund“ und kalorienbewusst zu ernähren. Leider Fehlanzeige. Ein Blick in die Fitnessszene zeigt zudem, dass Muskelaufbau mit einem hohen Verzehr von Proteinen einher geht. Natürlich ist Eiweiß ein essentieller Baustein für Muskelwachstum, jedoch benötigst Du deswegen keine Eiweißshakes- oder Riegel, bei welchen wiederum mit Süßstoffen zugesetzt sind.
Problematisch wird es vor allem, wenn die Süßstoffe täglich und in zahlreicher Form vorkommen. Zum Frühstück Haferbrei mit Eiweißpulver, die Zwischenmahlzeit als gesüßter Quark oder Proteinpudding und das Mittagessen wird mit einer kalorienarmen Soße verfeinert. Vor dem Krafttraining ein Booster und nach dem Sport gibt es einen Eiweißshake oder Riegel. Unbemerkt durchzieht sich der Konsum an Süßstoffen über den Tag.
Deine Geschmacksknospen kennen fast nur noch den künstlichen Geschmack weshalb Dir natürliche Lebensmittel ohne Zusätze nicht mehr schmecken. Zudem gibt es einige Studien die bereits belegen, dass Süßstoffe doch einige gesundheitliche Risiken mit sich bringen.
Süßstoffe erhöhen Diabetes-Risiko
Dr. Eran Elinav und Prof. Eran Segal vom Weizmann Institut in Rehovot/Israel fanden heraus, dass Süßstoffe das Körpergewicht erhöhen und den Glucosestoffwechsel stören. Das wiederum sind die ersten Schritte in Richtung Diabetes und metabolisches Syndrom.Letzteres besteht aus vier weit verbreiteten Symptomen: Übergewicht, erhöhter Blutzucker- und Blutfettspiegel, sowie ein hoher Blutdruck.
Für das erste Experiment setzten sie dem Trinkwasser von drei Mäuse-Gruppen über elf Wochen hinweg einen der folgenden Süßstoffe zu: Saccharin (E 954), Sucralose (E 955) oder Aspartam (E 951).
Eine vierte Gruppe bekam Zuckerwasser zu trinken. Die fünfte Gruppe stellte die Kontrollgruppe dar und trank reines Wasser.
Die Süßstoff-Mäuse hatten am Ende den höchsten Glucosespiegel (= Blutzuckerspiegel). Ihr Blutzuckerspiegel war gar höher als der Blutzuckerspiegel jener Mäuse, die Zuckerwasser getrunken hatten.
Süßstoffe verändern Darmflora und machen dick
Das führte die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Darmflora bei diesem Prozess eine Rolle spielen musste.
Beweisen konnten sie dies, indem sie die Mäuse mit Antibiotika behandelten, welche die Darmflora zunächst abtöteten. Danach konnten die Süßstoffe keine Störungen im Glucosestoffwechsel mehr hervorrufen.
Als nächstes transplantierten sie die Darmflora (sprich den Kot) von Mäusen, die Süßstoff bekommen hatten, in Mäuse, die noch nicht mit Süßstoff in Kontakt gekommen waren. Es zeigte sich, dass dadurch auch der gestörte Glucosestoffwechsel auf die anderen Mäuse übertragen wurde.
Eine Analyse der Darmflora ergab, dass Süßstoffe zu einer veränderten Bakterienzusammensetzung führten.
Bei den Mäusen, die Süßstoffe erhalten hatten, fanden sich besonders viele Bakterien im Darm, die langkettige Kohlenhydrate in Zucker zerlegten oder kurzkettige Fettsäuren bildeten.
Süßstoffe schon in geringen Mengen schädlich
Für die aktuelle Studie der Ben-Gurion University of the Negev in Israel wurden biolumineszierende E. coli Bakterien gentechnisch modifiziert. Dadurch leuchteten sie, sobald sie mit Giftstoffen in Berührung kamen.
E. coli gehören zu den Bakterien, die die Darmflora positiv beeinflussen. In diesem Experiment dienten sie als Modell für die Darmbakterien. Die sechs künstlichen Süßstoffen Aspartam, Sucralose, Saccharin, Neotam, Advantam und Acesulfam wurden damit getestet. Es zeigte sich, dass alle Zuckerersatzstoffe einen toxischen Effekt auf die Bakterien hatten und das bereits bei einer sehr geringen Konzentration von 1 mg/ml. Die Forscher testeten außerdem zehn verschiedene Sportsupplemente, die die getesteten Ersatzstoffe beinhalteten. Auch die Supplemente hatten eine schädliche Wirkung auf die Bakterien.
In dieser Studie wurde die Toxizitätswirkung auf E. coli in vitro – also im Reagenzglas – nachgewiesen. Die Ergebnisse sind vermutlich aber auch relevant für die Bakterien im menschlichen Darm. Schon ein bis zwei Getränke mit künstlichem Süßstoff pro Tag könnten für die Darmflora schädlich sein. Ein Ungleichgewicht der Darmflora steht im Zusammenhang mit chronischen Krankheiten und kann die Entstehung und den Verlauf von Autoimmunerkrankungen beeinflussen.
Süßstoffe schlecht für die Umwelt
In Umweltstudien wurden außerdem gezeigt, dass künstliche Süßstoffe resistent gegen Abwasserbehandlungsprozesse sind. Sie werden zunehmend als Umweltschadstoffe identifiziert. Ihre Verteilung im Trink- und Grundwasser wurde bereits bestätigt.

Süßstoffe haben viele Namen
Hier sind die gängigsten künstlichen Süßungsmittel, die derzeit zur Verfügung stehen. Zunächst einmal ist es wichtig, dass Du künstliche Süßstoffe als solche erkennst, wenn Du die Zutatenliste eines Produktes anschaust. Achte auf folgende Inhaltsstoffe:
- Aspartam
- Acesulfam-Kalium
- Cyclamat
- Neotam
- Saccharin
- Sorbitol
- Sucralose
- Xylitol
Die wohl am meist verwendeten 4 künstlichen Süßstoffe sind:
- Aspartam
- Sucralose
- Acesulfam-K
- Saccharin
Wo verstecken sich künstliche Süßstoffe?
Viele Menschen sind überrascht, in wie vielen Lebensmitteln, Medikamenten und Getränken sich künstliche Süßungsmittel verstecken. Hier einige Beispiele:
- Zahnpasta und Mundspülung
- Hustensaft und flüssige Medikamente
- Kaugummi und Nikotinkaugummis
- Kalorienfreies Wasser und Getränke
- alkoholische Getränke
- Salatdressings
- Tiefkühl-Desserts
- Süßigkeiten
- Backwaren
- Joghurt
- Frühstücksflocken
- abgepackte Snacks
- „Light“- oder Diätsäfte und -getränke
- Fertiggerichte
Die Aufzählung ist nicht abschließend. Achte beim Kauf auf die Angaben der Produktverpackung und meide Produkte, die diese chemischen Substanzen enthalten.
Die gesunde Alternative zu künstlichen Süßungsmitteln
Es gibt einige Möglichkeiten Deine Nahrung auf natürliche Art zu Süßen.
- Datteln
- Apfelmark
- Bananenpüree
- Yacon Sirup
- Kokosblütenzucker

Yacon ist eine Pflanze aus Südamerika. Man nutzt insbesondere ihre Knollen und macht daraus einen süssen Sirup oder auch ein Pulver. Beide gelten als gesunde Süssungsmittel mit vielen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit.
Wie definiert sich ein natürliches Süßungsmittel?
Natürliche Süßungsmittel enthalten im Gegensatz zu den künstlichen, Kalorien und Nährstoffe. Sie werden verstoffwechselt und verändern sich auf ihrem Weg durch den Körper. Zudem verfügen natürlichen Süßungsmittel nicht nur über Süße, sondern auch über gesundheitlichen Nutzen, einschließlich Vitaminen und Mineralien.
Einige von ihnen (beispielsweise Bananenpüree und Dattelmus) wirken sich nach Aussagen der US-amerikanischen Lebensmittelbehörde positiv auf den Blutdruck aus und senken den Cholesterinspiegel sowie das Risiko für Herzerkrankungen.
Achtung: Natürlich sind „gesunde“ Süßungsmittel, die in größerer Menge konsumiert werden nicht mehr gesund! Denn Zucker ist Zucker! Auch wenn diese Alternativen noch in geringen Mengen andere wertvolleren Inhaltsstoffe enthalten. Die Menge ist auch hier ausschlaggebend!
Fazit
Für Deine eigene Gesundheit und für die Umwelt, empfehle ich Dir, komplett auf Süßstoffe zu verzichten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Deine Speisen natürlich zu süßen oder Deinem Getränk mit Zitrone, Limette, Ingwer oder Gewürzen einen anderen Geschmack zu geben. Natürlich sind es nicht nur die Süßstoffe, die zu Darmproblemen führen. Vielmehr ist es die Vielzahl von schädlichen Einflüssen, die auf Deinen Lebensstil und Ess- und Trinkgewohnheiten zurückzuführen ist und welche oft zu einer Dysbalance im Darm bzw. zu gesundheitlichen Problemen führt.
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Quelle: Süßstoffe schaden Bakterien im Darm | Medumio
Süssstoffe machen dick (zentrum-der-gesundheit.de)
Künstlicher Zucker – Wie schädlich ist er? (herbano.com)